Sonntag, 8. Dezember 2013

Farmjob Salatfarm: Ein Bericht


….von Zweien die es jetzt wissen!


Einige von euch haben die gute (wie man es nimmt :D) Nachricht ja schon erfahren – wir haben einen Job! Und was für einen. Seit guten 2 Wochen arbeiten wir nun auf einer Salatfarm.
Im Grunde machen wir dort alles mögliche, außer den Salat zu essen natürlich ;)

Von 10 Stunden auf dem Feld Unkraut jäten über Salat sortieren, schleudern, waschen, verpacken, anpflanzen, schneiden und und und haben wir nun mittlerweile fast jeden Schritt in der Salatverarbeitung durch. Wobei diese Dinge natürlich ausschließlich von Backpackern erledigt werden. Wir sind sozusagen die Polen und Osteuropäer Australiens ;) Denn kein Australier würde auch nur für den Mindestlohn aufstehen – geschweige denn dann auch noch solche harte körperliche Arbeit verrichten. Ich sage ja – wir sind jetzt die Polen ;)

Australiens Mindestlohn ist allerdings für uns mit seinen 20,40$ sehr gut. Umgerechnet sind das immerhin knapp 14 Euro. Noch dazu kommt, das wir ungefähr 18 Prozent Steuern zahlen und davon das meiste wenn wir das Land verlassen wieder zurückbekommen. Dazu kommt eine Superannuation, eine Art Rentenzahlung die man sich auch beantragen kann. Somit zahlt die Steuer und die Annuation mit Glück unseren Flug nach Hause über Asien, wenn wir lange genug arbeiten können.

Zur Arbeit: Die ist natürlich körperlich sehr hart – das härteste das ich so körperlich gemacht habe – nicht umsonst wird sie deswegen von Backpackern betrieben. Laut Vertrag haben wir eine 38 Stunden Woche. In Echt kommen wir im Schnitt auf eine 50 Stunden Woche wenn wir Samstag nicht arbeiten.
Dazu muss man sagen, das 10 Stunden in der prahlen Sonne das Unkraut gebückt jäten echt kein Spass ist! Was ich sehr unschön finde: Man trinkt automatisch viel viel viel zu wenig. Denn: wer trinkt muss spätestens nach ein paar Stunden auch auf die Toilette, und das ist natürlich während der Arbeitszeit nur ungern gesehen. Natürlich wird offiziel eher nichts gesagt ausser das man in den Pausen auch auf die Toilette soll, dennoch wird es nicht gern gesehen. Das wiederrum bedeutet, das Kopfschmerzen nicht lange auf sich warten lassen und man am Ende des Tages nur noch ins Bett fällt – mit einem unglaublichen Muskelkater!

Da ist jede Arbeit im Schatten und Stehen natürlich schon viel beliebter. Oft stehen wir deswegen am Fließband und sortieren gelben, braunen, löchrigen Spinat aus. Dazu kann ich eines sagen: Es gibt wohl keine Arbeit, die langsamer vergeht! 10 Minuten fühlen sich immer wie 30 Minuten an! Macht das mal 9 Stunden am Tag und ihr denkt ihr arbeitet schon Ewigkeiten auf dieser Farm! Das Sortieren ist sozusagen ein echer Lebenszeitverlängerer.




Das Schrecklichste für fast alle Backpacker ist aber das „Planting“, das Setzten von Saatgut. Dabei sitzt man Stunden auf einem alten dünnen Holzbrett und muss in Sekundenschnelle immer 2 Setzlinge in den Boden setzten und verschließen – während der Traktor natürlich immer weiterfährt. Die Arbeit wäre mal abgesehen vom immensen Zeitdruck noch ganz erträglich, wenn nicht die australische Sonne wäre. Denn wie soll man etwas in einer Zehntelsekunde einplanzen, wenn die Erde steinhart und voller Steine ist?! Am nach 5 Stunden Planten hatte sich an beiden Daumen die oberste Hautschicht gelöst und auch sonst hatte ich auf den Knien einen Sonnenbrand – trotz 3 maligem Eincremen in 20 Minuten (in der Pause – während der Arbeit geht das natürlich nicht!)

Hier ein Foto, vom stärksten Sonnenbrand meines Lebens: Alle anderen Stellen waren natürlich eingecremt, aber an den Rücken hab ich nicht gedacht - schlecht wenn man dauernd gebückt Unkraut jäten muss und dummerweise das T-Shirt deswegen hochrutscht......Krebsrot.


So. Aber trotzdem gefällt uns die Arbeit. Trotz aller Schmerzen (und ohhhja, davon gibt es eine Menge!!!) Denn es macht uns unglaublich zufrieden, nach 10 Stunden Arbeit heimzukommen und zu wissen, das man erstens nach langem Warten einen Job hat und zweitens ungefähr 160 Dollar netto verdient hat. Deswegen ist der Donnerstag nach all den Strapazen am Tag am Abend ein guter Tag: Denn es ist Zahltag! Und unser Konto ist wieder um ca. 800 Dollar reicher.....

Fazit: Geld macht doch glücklich! Vorallem wenn man es auf eine solch harte Weise auf einer Salatfarm verdient hat!


Wir hoffen, noch mindestens bis Mitte Februar dort arbeiten zu können und dann unseren Traum wahrmachen zu können: Über Cambodia, Thailand und Bali nach Hause zurück nach Deutschland zu kommen.

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