….von Zweien die es jetzt wissen!
Einige von euch haben die gute (wie man
es nimmt :D) Nachricht ja schon erfahren – wir haben einen Job! Und
was für einen. Seit guten 2 Wochen arbeiten wir nun auf einer
Salatfarm.
Im Grunde machen wir dort alles
mögliche, außer den Salat zu essen natürlich ;)
Von 10 Stunden auf dem Feld Unkraut
jäten über Salat sortieren, schleudern, waschen, verpacken,
anpflanzen, schneiden und und und haben wir nun mittlerweile fast
jeden Schritt in der Salatverarbeitung durch. Wobei diese Dinge
natürlich ausschließlich von Backpackern erledigt werden. Wir sind
sozusagen die Polen und Osteuropäer Australiens ;) Denn kein
Australier würde auch nur für den Mindestlohn aufstehen –
geschweige denn dann auch noch solche harte körperliche Arbeit
verrichten. Ich sage ja – wir sind jetzt die Polen ;)
Australiens Mindestlohn ist allerdings
für uns mit seinen 20,40$ sehr gut. Umgerechnet sind das immerhin
knapp 14 Euro. Noch dazu kommt, das wir ungefähr 18 Prozent Steuern
zahlen und davon das meiste wenn wir das Land verlassen wieder
zurückbekommen. Dazu kommt eine Superannuation, eine Art
Rentenzahlung die man sich auch beantragen kann. Somit zahlt die
Steuer und die Annuation mit Glück unseren Flug nach Hause über
Asien, wenn wir lange genug arbeiten können.
Zur Arbeit: Die ist natürlich
körperlich sehr hart – das härteste das ich so körperlich
gemacht habe – nicht umsonst wird sie deswegen von Backpackern
betrieben. Laut Vertrag haben wir eine 38 Stunden Woche. In Echt
kommen wir im Schnitt auf eine 50 Stunden Woche wenn wir Samstag
nicht arbeiten.
Dazu muss man sagen, das 10 Stunden in
der prahlen Sonne das Unkraut gebückt jäten echt kein Spass ist!
Was ich sehr unschön finde: Man trinkt automatisch viel viel viel zu
wenig. Denn: wer trinkt muss spätestens nach ein paar Stunden auch
auf die Toilette, und das ist natürlich während der Arbeitszeit nur
ungern gesehen. Natürlich wird offiziel eher nichts gesagt ausser
das man in den Pausen auch auf die Toilette soll, dennoch wird es
nicht gern gesehen. Das wiederrum bedeutet, das Kopfschmerzen nicht
lange auf sich warten lassen und man am Ende des Tages nur noch ins
Bett fällt – mit einem unglaublichen Muskelkater!
Da ist jede Arbeit im Schatten und
Stehen natürlich schon viel beliebter. Oft stehen wir deswegen am
Fließband und sortieren gelben, braunen, löchrigen Spinat aus. Dazu
kann ich eines sagen: Es gibt wohl keine Arbeit, die langsamer
vergeht! 10 Minuten fühlen sich immer wie 30 Minuten an! Macht das
mal 9 Stunden am Tag und ihr denkt ihr arbeitet schon Ewigkeiten auf
dieser Farm! Das Sortieren ist sozusagen ein echer
Lebenszeitverlängerer.
Das Schrecklichste für fast alle
Backpacker ist aber das „Planting“, das Setzten von Saatgut.
Dabei sitzt man Stunden auf einem alten dünnen Holzbrett und muss in
Sekundenschnelle immer 2 Setzlinge in den Boden setzten und
verschließen – während der Traktor natürlich immer weiterfährt.
Die Arbeit wäre mal abgesehen vom immensen Zeitdruck noch ganz
erträglich, wenn nicht die australische Sonne wäre. Denn wie soll
man etwas in einer Zehntelsekunde einplanzen, wenn die Erde steinhart
und voller Steine ist?! Am nach 5 Stunden Planten hatte sich an
beiden Daumen die oberste Hautschicht gelöst und auch sonst hatte
ich auf den Knien einen Sonnenbrand – trotz 3 maligem Eincremen in
20 Minuten (in der Pause – während der Arbeit geht das natürlich
nicht!)
Hier ein Foto, vom stärksten Sonnenbrand meines Lebens: Alle anderen Stellen waren natürlich eingecremt, aber an den Rücken hab ich nicht gedacht - schlecht wenn man dauernd gebückt Unkraut jäten muss und dummerweise das T-Shirt deswegen hochrutscht......Krebsrot.
So. Aber trotzdem gefällt uns die
Arbeit. Trotz aller Schmerzen (und ohhhja, davon gibt es eine
Menge!!!) Denn es macht uns unglaublich zufrieden, nach 10 Stunden
Arbeit heimzukommen und zu wissen, das man erstens nach langem Warten
einen Job hat und zweitens ungefähr 160 Dollar netto verdient hat.
Deswegen ist der Donnerstag nach all den Strapazen am Tag am Abend
ein guter Tag: Denn es ist Zahltag! Und unser Konto ist wieder um ca.
800 Dollar reicher.....
Fazit: Geld macht doch glücklich!
Vorallem wenn man es auf eine solch harte Weise auf einer Salatfarm
verdient hat!
Wir hoffen, noch mindestens bis Mitte
Februar dort arbeiten zu können und dann unseren Traum wahrmachen zu
können: Über Cambodia, Thailand und Bali nach Hause zurück nach
Deutschland zu kommen.
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